Homöopathie – Vorstoß der SPD und Start der Artikel-Serie

Posted on 10. Juli 2010

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An verschiedenen Stellen, zum Beispiel bei SpiegelOnline, wird berichtet, dass sich in der SPD erheblicher Widerstand gegen die Homöopathie regt. Dies, sofern es denn Früchte trägt, ist ein längst überfälliger Schritt.

Ein wenig stört mich, dass teilweise von einem „Homöopathie-Verbot“ die Rede ist, denn darum geht es streng genommen gar nicht.

Zum einen ist das „Verbot“ kein komplettes. Das ginge aus verschiedenen Gründen gar nicht. Natürlich wird auch weiterhin jeder der das unsinnigerweise möchte, homöopathischen Kram schlucken können. Es geht nur darum, verschiedene Verbreitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten der Homöopathie einzudämmen und dafür zu sorgen, das homöopathische Behandlungen und Leistungen komplett selbst bezahlt werden müssen.

Zum anderen ist es mir lieber, nicht von einem Verbot der Homöopathie zu reden, sondern schlicht davon, sie (und mit ihr einige andere Dinge aus dem unmittelbaren Zusammenhang) nicht zu erlauben. Der Unterschied zwischen „verbieten“ und „nicht erlauben“ mag dabei marginal erscheinen und als Haarspalterei aufgefasst werden können, aber ich finde ihn nicht unbedeutend. Ihn genauer auszuführen hebe ich mir aber für erträglichere Wetterbedingen zu einem Zeitpunkt auf, an dem ich abgeschlossen habe, was ich an dieser Stelle eigentlich beginnen möchte.

Ich möchte dies nämlich zum Anlass nehmen damit zu beginnen, hier endlich meine eigene kleine Serie zum Thema Homöopathie zu veröffentlichen.

Homöopathie ist in vielerlei Munde und erfreut sich irritierender Beliebtheit. Ich traue mich kaum, es zuzugeben, aber tatsächlich sind auch einige Piraten davor nicht sicher. Dabei haben viele Menschen bestenfalls eine grobe Ahnung davon, was sich hinter Homöopathie überhaupt verbirgt.

Die jetzt von der SPD angestoßene Debatte (zumindest hoffe ich, dass es eine wird und sie die entsprechenden Konsequenzen hat), ist eine von der ich gehofft hatte, dass, wenn es sonst niemand tut, die Piraten sie früher oder später anstoßen würden. Dies war mit ein Grund mit der Arbeit an dieser kleinen Reihe zu beginnen.

Dies ist auch die längst überfällige Erfüllung einer Ankündigung, die ich in den Kommentaren zu meinem Artikel zur Tierschutzpartei erstmals gemacht habe.

Ich werde mich in der Reihe mit folgenden Themen befassen:

  • Was ist Homöopathie und wie soll sie wirken?
  • Wirkt sie oder wirkt sie nicht?
  • Warum ist Homöopathie problematisch?
  • Welche Ansatzpunkte gibt es, die aktuelle Situation zu ändern und wie sehen die Rahmenbedingungen aus?

In der aktuellen Form ist die Reihe auf sechs Artikel unterschiedlicher Länge gestrafft und ich hoffe, dabei bleibt es.

Nach Abschluss der Veröffentlichung werde ich diese Artikel in einem überarbeiteten Text zusammenfassen und falls notwendig mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Dieser Text soll dann eine Grundlage für die (vor allem auch innerparteiliche) Diskussion dieses Themas und für die Erarbeitung expliziter Programmpunkte werden. Daraus hoffentlich entstehende Entwürfe sollen dann in absehbarer Zeit auf Parteitagen zur Abstimmung kommen.

Der erste Teil der Reihe folgt in Kürze (heute Abend oder morgen früh).

Nachtrag vom 18. 7. 2010:

Alle 6 Teile sind mittlerweile erschienen und unter den folgenden Links zu finden:

Homöopathie I – Wie Homöopathie wirken soll

Homöopathie II – Wie homöopathische Mittel „entwickelt“ werden

Homöopathie III – Sie wirkt nicht. Ehrlich.

Homöopathie IV – Die Ausreden

Homöopathie V – Das Problem dabei

Homöopathie VI – Klarmachen zum Ändern